Die obere Stützmauer hatte zwei Wasserdurchlässe für den Abfluss von Regen und Schmelzwasser. Eine Beschreibung von 1854 besagt: „Die Durchlässe No. 8 und 9 sind von Sandstein erbaut“, sie haben „gleiche Construction und dienen zur Ableitung des Sammelwassers der Bergleite linker Seits … Decke und Boden steigen treppenförmig und der letztere schließt sich nach 7 Abtreppungen dem natürlichen Terrain an“.
Ein Rohr oder eine Wasserrinne hätte gereicht. Trotzdem wurde der im Grunde unbedeutende Bau enorm aufwendig mit glatt behauenen Sandsteinblöcken errichtet und so der ohnehin monumentale Charakter der Steindämme noch besonders betont.
Auch dieses kleine Objekt macht deutlich, mit welch großer Präzision die Arbeiter im 19. Jahrhundert mit schlichterem Werkzeug als heute die tonnenschweren Sandsteinblöcke gefertigt und versetzt haben. Zum Beispiel sind die Fugen jeweils nur wenige Millimeter dünn!
Im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Uni Bamberg wurde 1987 im Gebiet Denkmalpflege ein verformungsgerechtes Aufmaß erstellt: Der Durchlass ist völlig exakt nach den Planzeichnungen gebaut und er hat in mehr als 140 Jahren so gut wie keine Schäden genommen – auch das belegt die Qualität der Bauten der Ludwig-Süd-Nord-Bahn.