Die Hänge des Streitbachtals forderten die Ingenieure tüchtig heraus: Um hoch über dem Tal laufen zu können, musste die Bahntrasse Seitenschluchten überwinden – unmöglich mit üblichen Erddämmen! Dann eine Idee: Eine Trockenmauer bildet den tragenden Damm, gegründet auf Fels. Außen wurde Mörtelmauerwerk vorgeblendet. Weithin sichtbar ragen einzelne Blöcke aus Glimmerschiefer heraus. Sie geben der Schiefen Ebene ihr einmaliges, markantes Aussehen. Oben sind diese Mauern zwei Meter dick, unten bis zu zwölf.
Der Kern des Dammes besteht aus sehr dicht gepacktem Steinschutt. Wie sollte der Regen abfließen? Dafür gibt es viele Wasserauslässe. Sie bestehen aus Sandstein und stammen noch aus der Bauzeit. Später wurden auch Tonröhren eingebaut.
Achten Sie darauf, wie die Steindämme geformt sind: Oben sind sie gekrümmt und erst weit unten gehen sie in eine gerade Linie über. Hier ist die Mauerlinie mehr als 44 Meter lang – ein Hochhaus würde hineinpassen!
Haben Sie es bereits entdeckt? Die alten Steindämme sind lebendig! In ihre Fugen und Hohlräume ziehen sich seltene Reptilien zurück und auf herausragenden Steinen wachsen immer wieder Pflanzen. Doch die Wurzeln schädigen das Bauwerk – das war nicht eingeplant.